Der RegV 600 besteht aus acht Reisevereinigungen, den RVen Aue, Chemnitz-Sachsen, Freiberg-Sachsen, Erzgebirgische RV Stollberg, Vogtland, Zwickau, Elstertal und Nossen. Es gibt 222 beim Verband gemeldete Mitglieder, 117 Schläge haben am Reisebetrieb teilgenommen. Die Reisevereinigungen haben zu unterschiedlich vielen Flügen ihre Tauben eingesetzt. Drei RVen haben 12 Flüge beschickt, zwei RVen nur 7, eine 8 und zwei 11 Flüge. Es kamen insgesamt 35.390 Tauben zum Einsatz. So hat zum Beispiel die RV Elstertal nur an sieben Flüge mit 464 gesetzten Tauben am Flugbetrieb teilgenommen. Gereist wird in nord-westlicher Richtung mit Endflug ab Den Haag in den Niederlanden. An diesem Endflug haben sich im Regionalverband noch 42 Züchter mit 1.107 Tauben beteiligt. Der Regionalverband hat eine Ausdehnung von zirka 40 Kilometer in Nord-Süd Richtung und etwa 85 Kilometer in West-Ost Richtung. Der Regionalverband befindet sich im Süd-Westlichen Teil des Bundeslandes Sachsen. Im Westen grenzt er an Thüringen und im Osten sind es noch einige Kilometer bis Dresden. Im südlichen Bereich grenzt der Regionalverband an Tschechien, besser gesagt ist die südliche Grenze das Erzgebirge, ein wunderschönes Mittelgebirge. Die höchsten Erhebungen sind der Keilberg mit 1.243 und der Fichtelberg mit 1.214 m. ü. NHN. Es handelt sich um ein beliebtes Wandergebiet und im Winter ist Wintersport angesagt. Früher war der Bergbau ein bedeutender Arbeitgeber. Heute ist die Holzwaren- und Spielzeugherstellung weit verbreitet. Es werden u. a. Räuchermännchen, Weihnachtspyramiden, Schwibbögen, Nussknacker, Bergmanns- und Engelsfiguren in Handarbeit hergestellt. Weltbekannt sind die verschiedenen Weihnachtsmärkte. Insbesondere ist hier der Ort Seiffen zu nennen. Fast die gesamte Ortschaft lebt von und mit der Holzbearbeitung. Seit Oktober 2022 ist Dr. Gunter Hallfarth Regionalverbandsvorsitzender. Er ist 67 Jahre alt und inzwischen Rentner, früher war er Diplomlandwirt. Mit Brieftauben beschäftigt er sich seit 52 Jahren und ist Mitglied im Verein 08114 Zschorlau in der RV Aue.

 

Verbandsmeister auf RegV-Ebene

SG Matthias und Jürgen Grünwald, RV Aue

 

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Hier handelt es sich um eine Vater und Sohn Schlaggemeinschaft. Vater Jürgen Grünwald ist 69 Jahre alt und Rentner, Sohn Matthias Grünwald ist 42 Jahre alt, verheiratet und hat fünf Kinder. Beruflich ist Matthias bei der evangelischen Kirche angestellt. Dort ist er als Hausmeister für den Kindergarten und den Friedhof zuständig. Wohnhaft ist die Familie Grünwald in Schwarzenberg, der Perle des Erzgebirges. Sie sind Mitglied im Verein 0966 Schwarzenberg in der RV Aue.

Jürgen Grünwald ist seit 1986 Mitglied im Verein Schwarzenberg und seitdem nimmt er auch am Reisebetrieb teil. Matthias ist seit 1991 Vereinsmitglied. Anfänglich hat Matthias eigenständig gereist, ab 2002 besteht nun die Schlaggemeinschaft.

Der Verein Schwarzenberg besteht noch aus drei reisenden Schlägen, in der Einsatzstelle in Schwarzenberg setzen acht Züchter ihre Tauben ein. Auch hier ist der Rückgang der Brieftaubenzüchter besorgniserregend. Vor der Wende waren es in der Einsatzstelle noch über 30 reisende Schläge. Damals musste man sich fast ausnahmslos auf einheimische Tauben beschränken. Aber durch Zuflieger aus dem Westen oder durch Mitbringsel von Verwandten (Eier) kamen auch westliche Tauben in die Zucht. Eine solche Einkreuzung war der „weiße Delbar“. Der Vogel hat verschiedenen Züchtern zum Erfolg verholfen. Auch Tauben der Blutführung Janssen haben Spuren hinterlassen.

Die Schlaggemeinschaft Grünwald hat 2015 den gesamten Reisebestand des erfolgreichen Sportfreundes Horst Rothe aus Raschau übernommen. Dieser Sportfreund hatte Tauben der Rasse Vandenabeele, Prange und Scheers van Greembergen im Bestand. Auch kamen gute Tauben auf dem Tauschweg von Vereinskollege Bernd Hedrich. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass noch nie Geld für Tauben ausgegeben wurde; entweder sie kamen als Geschenke oder Tausch.

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System

Gereist wird nach der totalen Witwerschaftsmethode in einem Gartenschlag. Im Erdgeschoss gibt es zwei Abteile, eines für die Vögel und eines für die Weibchen, wobei dieses Abteil eigentlich eine Voliere ist. Im Spitzboden befindet sich der Jungtierschlag, wobei als Ein- bzw. Ausflug zwei simple Dachfenster Verwendung finden.

Am Reisebetrieb nehmen 40 Paare und zirka 50 Jungtiere teil. In einem weiteren Gebäude befindet sich ein Abteil für sechs Zuchtpaare, die auch immer Freiflug haben. Die gezüchteten Jungtiere stammen nur teilweise aus den Zuchttauben, denn auch aus den besten Reisetauben werden Jungtiere behalten.

Die Tauben werden in der zweiten Märzwoche gepaart. Die Paare ziehen zwei Jungtiere auf und legen dann erneut. Die Paare dürfen dann etwa sieben Tage brüten, dann werden die Eier entfernt und die Paare getrennt. Privat wird fünfmal trainiert, von 10 bis 40 Kilometer. Vor dem Einsatz zu den Wettflügen werden die Partner nicht gezeigt. Nach der Rückkehr bleiben die Paare von einer Stunde bis ggf. zum Abend zusammen. Unter der Woche trainieren zunächst die Weibchen für eine Stunde. Die Vögel werden in den Weibchenschlag umgetrieben und die Weibchen springen in den Vogelschlag ein. Die Vögel bekommen für eine Stunde Freiflug und die Weibchen kommen wieder in den Weibchenschlag. Der Ausflug ist immer geschlossen und die freifliegenden Tauben können machen, was sie wollen, ohne Zwang zum Fliegen.

Die Zellen im Vogelschlag sind immer offen. Den Vögeln steht somit auch immer die Brutschüsseln zur Verfügung.

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Die Versorgung

Vater Jürgen ist ein hervorragender Schlagpfleger. Er macht täglich die Schläge sauber, ist für das morgendliche Training der Tauben zuständig und erledigt die Fütterung. Abends ist dann Matthias für alles zuständig.

Das Futter wird selbst zusammengestellt. Es wird aus mindestens zehn verschiedenen Sorten der Firmen Mifuma, Versele und Paloma zusammengemischt, für Männchen und Weibchen aber unterschiedlich.

Bei der Fütterung muss der Futtertrog immer ausgefressen werden. Erst dann gibt es einen Nachschlag. Bereits am Wochenanfang werden Sämereien beigemischt. Am Sonntag und Montag wird das Futter mit Joghurt und Heilerde verfeinert. Am Mittwoch gibt es Elektrolyte und Brennnesseln, am Freitag dann Elektrolyte und Traubenzucker. Die Schläge werden nie desinfiziert, weder nass noch mit der Flamme. Zur Verhinderung von Federlingen etc. wird Farn in den Taubenschlag gelegt und am Mittwoch bekommen die Tauben immer Gelegenheit zu einem Bad.

Bei der Selektion der Jährigen ist man sehr großzügig, bei den Älteren jedoch streng. Nach Beendigung der Altierreise dürfen die Paare noch einmal brüten und ein Junges großziehen. Die Weibchen legen dann erneut und nach fünf oder sechs Tagen Brut werden die Eier entfernt und die Paare getrennt. Freiflug erhalten die Tauben bis Ende Oktober. Danach werden die Tauben bis Mitte März eingesperrt.

Die Tauben werden nur gegen Paramyxo geimpft. Sonst werden keine weiteren vorbeugenden Maßnahmen ergriffen, auch nicht während der Reisesaison. Die Tauben müssen eine eigene gute Widerstandskraft bzw. Immunität besitzen. Künstlich, mit Chemie „gesund gemachte“ Tauben haben keine Daseinsberechtigung in Schwarzenberg. Es gibt keinen Kontakt zu einem Tierarzt.

 

Die Jungtiere

Sobald morgens die Alttiere wieder im Schlag sind, erhalten die Jungtiere für drei Stunden Freiflug. Die Tauben können machen, was sie wollen. Die Jungtiere fliegen vom Sitzbrett aus; kein Verdunkeln, kein Belichten, kein Trennen, gar nichts.

Privat werden die Jungtiere fünfmal trainiert, von 2 Kilometer bis 20 Kilometer. Für die Selektion ist die Preisliste völlig uninteressant. Es wird nur mit einer Handbeurteilung ausgelesen. Nach Beendigung der Jungtierflüge werden die Tauben sofort vom Schlag im Spitzboden in den Schlag im Erdgeschoss umgewöhnt.

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Sonst noch

Während der Mauser gibt es ein Mauserfutter von Mifuma, das sporadisch mit Joghurt und Heilerde ergänzt wird. Spezielle Mauserhilfen etc. gibt es nicht.

Wenn die Tauben Freiflug erhalten, besuchen sie oft die Wiese vor und um den Taubenschlag. Sie suchen nach Würmern, Schnecken usw. Während der Mauser und auch im Winter wird sehr viel Salat und Karotten gegeben.

Das ganze Jahr über gibt es täglich frischen Grit, verschiedene Sorten von verschiedenen Herstellern.

Im Sommer 2022 war die Jungtierkrankheit ein großes Problem. Die Folge war, dass an den Jungtierflügen nicht teilgenommen werden konnte. Auf dem Grundstück vom Senior befinden sich auch noch Hühner, Schafe, Enten und Masthähnchen. Im Garten werden verschiedene Sorten von Gemüse und Kartoffeln angebaut. Aber alles rein biologisch. Es gibt keine künstlichen Mittel, Natur pur, genauso wie bei den Tauben.

Ein großes Lob sprachen Vater und Sohn Grünwald an die RV-Vorsitzenden und den Regionalverbandsvorsitzenden für die geleistete ehrenamtliche Tätigkeit aus. Auch Flugleiter Jörg Kopp leistet eine hervorragende Arbeit, die manchmal nicht entsprechend gewürdigt wird.

 

Entwicklung

Über eine überaus erfreuliche Entwicklung muss noch berichtet werden: Von den fünf Kindern der Eheleute Grünwald gibt es zwei Buben, nämlich Oskar, 13 Jahre alt, und Kurt, 11 Jahre alt. Beide sind vom Brieftaubensport begeistert. Von Vater und Opa wurde für die beiden Buben ein separater Taubenschlag gebaut. Alle notwendigen Arbeiten erledigen die beiden (natürlich unter Anleitung von Vater und Opa) völlig selbständig. Dazu gehört natürlich auch das Einsetzen der Tauben zu den Flügen. Hier sind die Jungs mit voller Begeisterung dabei. Zwei wohlerzogene, intelligente und freundliche Buben. Und das tolle ist, dass die beiden auch überaus erfolgreich in der Konkurrenz mit den Senioren sind.

Hoffentlich bleiben die Jungs auch dauerhaft dem Brieftaubensport erhalten.

 

2. Verbandsmeister auf RegV-Ebene

SG André und Bruno Köhler, RV Freiberg

 

Es handelt sich auch hier um eine Vater und Sohn SG. Vater André ist 42 Jahre alt und der Sohn Bruno 14. Bruno geht natürlich noch zur Schule und ist begeisterter Fußballspieler und -anhänger. Sein Lieblingsverein ist wohl der FC Bayern München.

Vater André ist von Beruf selbständiger Fleischermeister. Er führt die Fleischerei nun in 5. Generation mit derzeit zwölf Mitarbeitern. Als Spezialität des Hauses benennt er seine Hausmacher Salami und Blut- und Leberwürste. Die Tiere werden selbst geschlachtet und stammen alle aus der näheren Umgebung (höchstens 30 km Entfernung) und kommen nur aus Freilandhaltung.

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Umfeld und Tauben

Die Köhlers sind Mitglied im Verein 05829 „Gut Flug“ Freiberg und der RV Freiberg. Im Verein gibt es jetzt noch drei reisende Schläge, in der RV elf. In den 1980er-Jahren waren es noch über 50 reisende Schläge. André Köhler ist stellvertretender RV-Vorsitzender, seine Frau hilft in allen Papiersachen und bei der EDV.

Schon Andrés Vater hat sich mit Brieftauben beschäftigt. So ist André praktisch mit Brieftauben aufgewachsen und 1994, im Alter von 13 Jahren, in den Verein eingetreten und hat bereits damals an Wettflügen teilgenommen. Es wurde auf Anhieb die Aktion Mensch-Medaille errungen. Die Freude war natürlich groß. Es wurde dann eine Schlaggemeinschaft mit dem Vater gegründet, der aber im Alter von 60 Jahren plötzlich verstorben ist.

Das Hauptaugenmerk lag nun natürlich in der Führung der Fleischerei. Aber vom Taubensport weggekommen ist er natürlich nicht.  Im Jahr 2003 hat Sportfreund Köhler von Klaus Rachner ein Weibchen gekauft. Rachner war ein Filialschlag von Andreas Drapa, der dieses Weibchen persönlich ausgesucht hat. Das Weibchen hat im Schlag Köhler hervorragend vererbt. Im Jahr 2007 wurde auf einer Versteigerung in Paderborn mitgeboten. Versteigert wurden Tauben von Henri Vloemans aus Ravels in Belgien. Konkurrent war damals Sportfreund Rainer Püttmann. Ersteigert wurde ein Weibchen, genannt „Bonte Dillen“, das mehrere erste Preisflieger gezüchtet hat.

Bei einer Versteigerung im Jahr 2008 wurde ein Sohn des „Goudhaantje“ aus dem Schlag von Rudi Diels aus dem belgischen Beerse erworben. Auch dieser Vogel hat hervorragend vererbt. Die SG Wilke aus Görlitz besaß 2006 den 5. As-Vogel des Verbandes. Aus diesem Vogel wechselten zwei Söhne zu Köhler. Diese Tauben haben in Kreuzung mit der „Bonte Dillen“ sehr gut funktioniert. Tauben von Martin Anders und Dieter Winkelseit haben sich auch bewährt. André Köhler räumt unumwunden ein, dass er im Laufe der Jahre sehr viel Geld für Tauben ausgegeben hat, teilweise auch bei namhaften Züchtern. Sehr oft waren die Tauben jedoch völlig unbrauchbar. Er macht den Züchtern aber keinen Vorwurf; so sei es eben. Erfolg kann man nicht kaufen, es gehört schon eine große Portion Glück dazu.

Von Sportfreund Hans Rausch hat er nicht nur brauchbare Tauben bekommen, er bezeichnet Rausch auch als Lehrmeister. Zahlreiche gute Tipps bekam André Köhler vom Altmeister aus Döbeln.

Schläge und Bestand

Die Tauben sind in einer Scheune untergebracht. Das Obergeschoss bzw. der Spitzboden steht den Tauben zur Verfügung. Es gibt je ein Abteil für Jungtauben, für die Reisevögel, für die Reiseweibchen und für die Veteranen, die das Gnadenbrot bekommen. Im Jungtierschlag befinden sich so um die 120 Tiere, die Alttiere reisen nach der totalen Witwerschaftsmethode mit etwa 70 Paaren. Im Erdgeschoss der Scheune befinden sich zwei Zuchtschläge mit insgesamt 35 Paaren.

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Das Taubenjahr

Die Tauben werden im Januar vom Tierarzt gegen Paramyxo und gegen Salmonellen geimpft. Wenn im Frühjahr die Weibchen gelegt haben, gibt es eine Kur gegen Trichomonaden und gegen Kokzidien (Ridzol bzw. Bycox). Während der Reisesaison bekommen die Tauben alle drei Wochen eine Tablette gegen Trichomonaden und gegen Kokzidien. Außer der Impfung gibt es keinen Kontakt zu einem Tierarzt. Kotuntersuchungen werden keine durchgeführt.

Die Tauben werden Ende Februar gepaart. Sie können ihren Partner selbst wählen. Erst wenn es nach einigen Tagen noch Männchen und Weibchen gibt, die sich nicht entscheiden konnten, wird nachgeholfen. Beide Eier werden ausgebrütet. Sobald die Jungen schlüpfen, erhalten die Tauben auch wieder Freiflug. Wenn die Jungtiere etwa 14 Tage alt sind, werden die Paare getrennt. Ein Jungtier wechselt mit dem Weibchen in den Weibchenschlag, das andere Jungtier verbleibt beim Vogel. Ab dann erhalten die Tauben geregelten Freiflug; zunächst die Weibchen und dann die Vögel. Die Jungtiere aus den Reisetauben werden auch beringt. Nachdem die Jungtiere abgesetzt sind, werden die Alttiere privat dreimal bis zu 30 Kilometer trainiert. Vor dem Einsetzen wird nicht gezeigt. Nach der Rückkehr bleiben die Paare bei leichten Flügen zirka eine Stunde zusammen, bei schweren Flügen bis abends.

Am Montag früh gibt es keinen Freiflug. Abends erhalten zunächst die Weibchen Freiflug. Es gibt keinen Zwang. Weibchen, die nicht fliegen wollen, können natürlich im Schlag bleiben. Auch die freifliegenden Tauben können machen, was sie wollen. Nach einer Stunde müssen die Weibchen rein und die Vögel dürfen für eine Stunde raus.

Ab Dienstag jedoch weht ein anderer Wind, sowohl Vögel als auch Weibchen müssen fliegen, notfalls wird mit einer Fahne nachgeholfen. Am Freitagnachmittag absolvieren die Tauben einen privaten Trainingsflug. Nach der Rückkehr wird sofort wieder getrennt. Am Samstag wird vor dem Einsetzen natürlich nicht gezeigt.

Während der Reisesaison werden die Schläge täglich gereinigt. Danach wird das Saubermachen nicht mehr so ernst genommen. Es kann schon passieren, dass vier Wochen lang der Dreck liegen bleibt.

Immer mittwochs bekommen die Tauben Gelegenheit zu einem Bad. Im Badewasser befindet sich „Ungeziefer Stop“ von Tollisan.

Die Schläge werden nie desinfiziert. Vor der Reisesaison und vor der Mauser werden die Tauben mit Nackentropfen von Brockamp behandelt.

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Versorgung

Was die Versorgung der Tauben mit Zusatzprodukten betrifft, ist Sportfreund Köhler von den Produkten von Brockamp überzeugt. Das Schema von Brockamp wird seit 2007 angewandt. Grit wird jeden Tag frisch gegeben. Bei der Rückkehr erhalten die Tauben in der Zelle Erdnüsse.

Das Futter besteht aus je 25% Hanf, geschälte Sonnenblumenkerne, Top Power von Mifuma und Top Energy von Mifuma. Ab Montag besteht das Futter aus 50% Top Relax von Mifuma, 25% Hanf und 25% Olympia von Beyers. Am Mittwoch gibt es 25% Hanf, je 25% Top Relax, Top Energy und Top Power von Mifuma. Am Donnerstag, Freitag und am Einsatztag gibt es eine Mischung von 25% Hanf, 25% geschälte Sonnenblumenkerne und 50% Top Energy von Mifuma.

Bei der Fütterung gibt es immer nur kleine Portionen. Der Futtertrog muss immer geleert werden. Es wird eher etwas knapp gefüttert, aber am Freitagabend gibt es „volle Kanne“.

 

Herbst und Winter

Nach Beendigung der Reisesaison brüten die Paare nochmal und ziehen zwei Jungtiere auf. Die Weibchen legen erneut, jedoch werden jetzt die Eier durch Gipseier ersetzt. Die Tauben werden jetzt eingesperrt, da natürlich auch im Erzgebirge der Raubvogel brutal zuschlägt. Die Paare werden noch nicht getrennt. Einen genauen Termin dazu gibt es nicht. Es ist auch schon passiert, dass die Geschlechter überhaupt nicht getrennt wurden.

Bei Betrachtung der Größe der Abteile, insbesondere des Abteils der Weibchen, muss festgestellt werden, dass dieses Abteil gnadenlos übervölkert ist. Einige Weibchen haben keinen Sitzplatz im Regal und müssen auf dem Fußboden bleiben. Vielleicht ist es aber gerade dieser Umstand, dass die Weibchen besonders motiviert sind.

Während der Mauser wird ein Mauserfutter der Firma Trepte aus Wallroda gefüttert. Trepte ist ein Futtermittelhandel und selbst Brieftaubenzüchter, der verschiedene Sorten selbst zusammenmischt. Auch in der Mauser wird natürlich das System Brockamp zu 100 Prozent angewandt. Die Tauben dürfen nun am Mittwoch und am Sonntag baden.

Im Winter besteht das Futter aus 50% Gerste und 50% Wintermischung von Trepte.

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Jungtauben

Für die Jungtiere hat André Köhler leider wenig Zeit. Wenn die Alten wieder im Schlag sind, bekommen die Jungtiere Freiflug.  Die Jungen können machen, was sie wollen. Gereist wird nur vom Sitzbrett aus. Jeden Mittwoch können die Jungtiere baden. Jeden zweiten Tag gibt es frischen Grit.

 

Ausblick

Für die Zukunft äußert Köhler den Wunsch, dass es ein friedliches Miteinander und Nebeneinander der Brieftaubenzüchter gibt. Es wird viel zu viel gestritten, meint er, Neid und Missgunst seien zu sehr ausgeprägt. Was die Flüge anbetrifft, würde Sportfreund Köhler gerne etwas weitere Flüge beschicken. 650 bis 700 Kilometer, bei passendem Wetter, wären eine schöne Sache und die Tauben, gesund und in guter Verfassung, könnten solche Entfernungen problemlos meistern. Ob die immer kürzer werdenden Flüge für die Weiterentwicklung der Brieftaube gut sind, wird sehr bezweifelt.

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Autor: Frank Söllner

 

Die Meister des Jahres 2022

 

Verbandsmeisterschaft auf RegV-Ebene

Rang/ Züchter

RV

Preise

Punkte

1. SG M. u. J. Grünwald

Aue

21

1.842,13

2. A. u. B. Köhler

Freiberg

21

1.739,32

3. Roland John

Freiberg

21

1.614,74

4. Anto Pervan

Zwickau

21

1.543,34

5. Roland Tautenhahn

Zwickau

21

1.276,39

6. Steffen Sack

Aue

20

1.535,69

7. Mittelbach-Wetzel

Stollberg

20

1.336,19

8. Julia Mittelbach

Stollberg

20

1.307,61

9. Gunter Falke

Zwickau

20

1.159,67

10. Dieter Neukirch

Zwickau

20

1.146,97

 

Verbands-Jährigenmeisterschaft auf RegV-Ebene

Rang/ Züchter

RV

Preise

Punkte

1. Oskar u. Kurt Grünwald

Aue

18

1.406,15

2. Roland John

Freiberg

18

1.187,19

3. SG K. u. E. Baumann

Aue

18

1.133,08

4. Sven Pretzlaff

Aue

18

876,80

5. SG S. u. T. Krauß

Aue

17

1.121,12

6. A. u. B. Köhler

Freiberg

17

1.056,43

7. Erwin Kujat

Aue

16

938,35

8. Steffen Sack

Aue

16

889,06

9. Dieter Viertel

Aue

15

1.011,92

10. Anto Pervan

Zwickau

15

899,30

 

Verbands-Jungtaubenmeisterschaft auf RegV-Ebene

Rang/ Züchter

RV

Preise

Punkte

1. A. u. B. Köhler

Freiberg

6

452,67

2. Wolfgang Böhme

Freiberg

6

255,99

3. Lothar Förster

Stollberg

5

331,00

4. Steffen Büschel

Freiberg

4

213,75

5. Roland John

Freiberg

3

140,20

 

RegV-Meisterschaft intern

Rang/ Züchter

RV

Preise

Punkte

1. A. u. B. Köhler

Freiberg

50

4.059,01

2. SG M. u. J. Grünwald

Aue

50

3.953,33

3. SG K. u. E. Baumann

Aue

50

3.266,24

4. Roland John

Freiberg

50

3.194,81

5. Jörg Steffen

Zwickau

49

3.242,09

6. Gunter Faber

Aue

48

3.116,24

7. Steffen Sack

Aue

48

3.065,93

8. Anto Pervan

Zwickau

48

2.930,21

9. Mittelbach-Wetzel

Stollberg

47

3.193,51

10. Dietmar Prager

Stollberg

47

2.799,12

 

RegV- Jugendmeisterschaft

Rang/ Züchter

RV

Preise

Punkte

1. Bruno Köhler

Freiberg

30

2.508,29

2. Kurt Baumann

Aue

30

2.127,70

3. Julia Mittelbach

Stollberg

28

1.790,19

4. Katharina Kopp

Zwickau

28

1.588,10

5. Jannik Neubert

Aue

25

1.210,31

6. Oskar u. Kurt Grünwald

Aue

24

1.688,82

 

As-Männchen

Rang/ Züchter

RV

Taube

Preise

Punkte

1. SG M. u. J. Grünwald

Aue

0966-19-839

10

831,21

2. A. u. B. Köhler

Freiberg

0589-19-771

10

813,77

3. SG M. u. S. Grünwald

Aue

0966-20-233

10

789,23

 

As-Männchen nach Verbandsmodus

Rang/ Züchter

RV

Taube

Preise

Punkte

1. SG M. u. J. Grünwald

Aue

0966-19-839

7

616,76

2. SG M. u. J. Grünwald

Aue

0966-17-632

7

608,47

3. SG M. u. J. Grünwald

Aue

0966-20-233

7

569,31

 

As-Weibchen

Rang/ Züchter

RV

Taube

Preise

Punkte

1. A. u. B. Köhler

Freiberg

05829-20-830

10

868,91

2. A. u. B. Köhler

Freiberg

08246-20-270

10

825,61

3. SG M. u. J. Grünwald

Aue

0966-19-847

10

821,40

 

As-Weibchen nach Verbandsmodus

Rang/ Züchter

RV

Taube

Preise

Punkte

1. SG M. u. J. Grünwald

Aue

0966-19-847

7

561,21

2. Steffen Sack

Aue

04434-17-517

7

550,00

3. Roland John

Freiberg

09705-19-22

7

535,80

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