Liebe Sportfreundinnen, liebe Sportfreunde, auch ich möchte mich im Namen des Präsidiums noch ganz herzlich für Ihre Teilnahme an der Mitgliederbefragung im August und September (siehe „Die Brieftaube“, Hefte 34 & 40) des Jahres bedanken. Wir haben uns sehr über die ehrlichen und konstruktiven Meinungen gefreut.
Ich möchte gar kein Geheimnis daraus machen, dass Ihre Anmerkungen bzgl. der Verbandsorganisation und der Reisebedingungen sehr viel Kritik mit sich brachten. Aber besonders diese Kritik zeigt deutlich, dass unser Hobby ernst genommen wird und dass das Brieftaubenwesen lebt! Am 12. und 13. Oktober hatten wir nun die Möglichkeit, Ihre Anmerkungen im Rahmen der Klausurtagung zur Sprache bringen. Wir, das Präsidium und Ihre Regionalverbandsvorsitzenden, hatten dementsprechend einiges zu besprechen. Jeder Punkt wurde zur Diskussion gebracht und ausgiebig thematisiert. Die einzelnen Ergebnisse zu jedem Punkt können Sie dem ausführlichen Protokoll der Klausurtagung in der "Brieftaube" entnehmen. Die Anträge, die sich aus den Diskussionen ergeben haben, werden in der Mitgliederversammlung im Januar zur Abstimmung gebracht. Ich möchte Sie deshalb schon jetzt einladen, dabei zu sein und die Zukunft unseren Hobbys mitzugestalten.
Diesen Bericht möchte ich vielmehr dazu nutzen, auf den Weg und die Beweggründe einzugehen, die uns zu diesen Ergebnissen und Entscheidungen gebracht haben. Gerade Themen wie die Meisterschaftsbedingungen oder die Länge einzelner Flüge stehen immer wieder auf der Tagesordnung und sorgen für Uneinigkeiten zwischen den Züchtern. Das ist kein Wunder. Unser Hobby ist außergewöhnlich komplex. Leider liegt es daher in der Natur der Sache, dass Erfolge auch von natürlichen Bedingungen wie der Windrichtung und der Lage des Heimatschlages abhängen, die wir nicht beeinflussen können. Eine Portion Glück gehört genauso zum Erfolg wie regelmäßiges Training. So verhält es sich leider bei vielen Diskussionspunkten.
Unsere Aufgabe bei der Festlegung der Reiseordnung und der Meisterschaftsbedingungen ist es, dieses Glück für alle gleichermaßen erreichbar zu machen. Das hat leider zur Folge, dass bundesweit niemals eine vollkommene Zufriedenheit bezüglich der Reisebedingungen geschaffen werden kann. Sie können sich aber sicher sein, dass wir jede erdenkliche Möglichkeit abgewogen haben, um eine bestmögliche Chancengleichheit zu gewährleisten.
Sie investieren täglich viel Zeit und Herzblut in Ihr Hobby. Deshalb ist es nur verständlich, dass eine erfolglose Saison zu Unmut führt. Dennoch sollten wir nicht unsere eigentliche Leidenschaft vergessen: unsere Tauben und unsere Gemeinschaft. Beide dürfen nicht unter unseren Flugergebnissen leiden!
Vielmehr müssen wir uns darauf konzentrieren, unser Brieftaubenwesen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Wir alle haben diese in der Hand und wir alle sind dafür verantwortlich. Deshalb, liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde, bitte ich Sie darauf zu achten, dass unser Hobby gerade in der Öffentlichkeit das Image bekommt, welches es verdient. Dazu gehören Äußerungen gegenüber Dritten genauso wie der Umgang mit zugeflogenen Tauben. Unsere öffentliche Wahrnehmung ist der Grundstein für eine erfolgreiche Mitgliedergewinnung. Hier sind wir alle gefragt. Ich wünsche Ihnen eine schöne Ausstellungssaison!
Ihr Richard Groß, Verbandspräsident
